Do, 26.10.12:10-12:30
Publishing
Journalismus

Red Stage

Innovation im Journalismus ist viel mehr als Technologie

Zentrale Befunde aus internationaler Innovationsforschung

Innovation ist ein Modebegriff. Seine inflationäre Verwendung erschwert die Analyse innovativer journalistischer Praxis. Dennoch macht er Sinn: Wir erleben seit mindestens zehn Jahren einen Schub an tatsächlichen Innovationen im Journalismus. Das sind Produkte oder Prozesse, die neu sind und eine Verbesserung bringen. Doch was wurde dabei überhaupt verbessert? Welche Faktoren begünstigen oder hemmen Innovationen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das internationale Forschungsprojekt JoIn-DemoS (Journalism Innovation in Democratic Societies) seit drei Jahren. Von deutscher Seite dabei: ein Team der Journalistik der Katholischen Universität Eichstätt um Prof. Dr. Klaus Meier. Untersucht worden sind in 100 Fallstudien innovativer Journalismus in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Spanien und dem Vereinigten Königreich. Eine Erkenntnis: Die Debatte über Innovationen im Journalismus wurde bislang (zu) häufig auf technologische Entwicklungen reduziert. Das Forscher:innenteam richtet den Blick auf Innovationen, die dazu beitragen, dass Journalismus sich von anderen Formen der digitalen Medienwelt unterscheidet, und seine demokratische Aufgabe stärken. Beispiele: Tiefe und Vielfalt statt eine weitere Beschleunigung von Nachrichten (z.B. Storytelling, Factchecking, Diversity); originale Recherchen statt Aufschäumen vorliegender Informationen (z.B. investigative Netzwerke, Datenjournalismus); Finanzierungsmodelle mit einer stärkeren Beziehung zum Publikum statt Clickbait (z.B. Membership-Modelle, Audience Engagement).

Timetable

12:15 - 12:30
VORTRAG
Prof. Dr. Klaus Meier
08:05 - 08:05
MODERATION
Richard Gutjahr